11 April 2025

Rick Wakeman - "Yessonata" (2024)

Das Album dieser Woche besaß ich jetzt genau zwei Wochen. "Besaß" = Vergangenheit, weil es heute nach Buxtehude zu Tante Trude geht, besser gesagt zu ihrem Lebensabschnittsgefährten, als Geburtstagsgeschenk. Selten war ich mir bei einem Geschenk so sicher, was den Geschmack des Beschenkten angeht, wie hier. Der Beschenkte - Onkel Heinrich - ist selbst Pianist und liebt Chopin. Bei meiner Recherche zum Backkatalog von Yes kam ich einst direkt zum genialen Tastenmann Rick Wakeman, den ich hier bereits einmal gewürdigt habe. Als Rockmusiker hat sich Wakeman insbesondere als genialer Keyborder verdient gemacht. Mit dem vorliegenden Album hat er Themen aus den Yes-Songs zu einer klassischen Klavier-Sonate zusammengetragen und selbst auf einem Steinway Model D Concert Grand Piano solo interpretiert. Auf der B-Seite bedient er sich bei Fragmenten aus seinem Werk "The Myths and Legends of King Arthur and the Knights of the Round Table" und bringt es dort als "The King Arthur Piano Suite". Auch wenn wir hier thematisch unterschiedlich unterwegs sind, so kommen die beiden Stücke in ihrer Kombination auf A- und B-Seite doch aus "einem Guss" rüber und machen die Platte zu einem besonderen Hörerlebnis. Als Keyborder war Rick Wakeman, gerade in den Frühwerken von Yes, für mich immer ein Nervfaktor. Als klassischer Pianist, der mit einer Leichtigkeit, tolle aber doch sehr komplexe Melodieläufe einfach rausschüttelt, fasziniert er mich. Ich bin sicherlich kein ausgesprochener Klassikfan, aber Rick Wakeman schafft es hier, mich eine dreiviertel Stunde musikalisch fest zu halten und meinen musikalischen Horizont vielfach zu erweitern. ... Das Rückgaberecht bei Nichtgefallen der Geschenke gilt nicht nur für Tante Trude, sondern natürlich auch für Onkel Heinrich. Allerdings brauche ich hier wohl nicht darauf zu hoffen, und kann direkt darüber nachdenken, mir auch ein eigenes Exemplar in den Schrank zu stellen. 


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