12 Juli 2024

Yes - "Big Generator" (1987)

Mein gefühltes halbes Leben versuche ich einen Zugang zu Yes zu bekommen. Für jemanden, der dem Progressiv-Rock recht zugetan ist, nicht verwunderlich. Yes ist in diesem Genre eine absolute Institution. Ich war von Yes' virtuosem Spiel und den ausgeklügelten Melodieläufen schon immer sehr fasziniert. Die ersten Takte des Eröffnungs-Riffs von "Owner Of A Lonely Heart" hatten mich sofort gepackt, während ich es als 13-jähriger Milchbart im Radio hörte. 

Allerdings bergen insbesondere die stilprägenden Frühwerke der 1970er Jahre einen hohen Nervfaktor für mich. Bei Platten wie "Fragile" oder   "Relayer", wo echte Fans mit der Zunge schnalzen, habe ich immer irgendwann entnervt aufgegeben. Und so kommt es, dass ich bis jetzt noch kein Yes-Album wirklich durch gehört hatte, geschweige denn eins im Schrank habe. Dieses ausufernde Gefrickele ging mir immer sehr schnell auf den Keks. 

In dieser Woche habe ich mal wieder in mehrstündigen Sessions den Yes-Backkatalog beackert. Dabei bin ich ausgerechnet bei "Big Generator" hängen geblieben, ... ausgerechnet bei jenem Album, was von eingefleischten Yes-Fans massiv verrissen wird. Zu mainstreamig, zu glatt, zu kommerziell,  einfallslos, ohne Tiefgang - sind alles Prädikate die diesem Album anhaften. Tatsache ist, dass "Big Generator" mich als erstes Yes-Album mal so fesseln konnte, dass ich es komplett durch gehört habe. Glücklicherweise muss ich das keinem Yes-Fan erklären. ;-)  ... und so werde ich mit diesem Album die bisher klaffende Lücke in meinem Schrank füllen. Weitere Alben haben sich schon empfohlen. Aber dazu irgendwann in einer anderen Woche mehr. 


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