09 März 2024

Sodom - "Mortal Way Of Live" (1988)

Sodom gehören, neben Destruction, Kreator und Tankard, zu den "Big Teutonic Four", also den Großen Vier des Deutschen Thrash Metal. Sie sind absolute Helden meiner Jugend. Allerdings muss ich gestehen, zunächst von Thrash Metal gar nicht begeistert gewesen zu sein, als ich Mitte der 1980er Jahre die ersten Songs dieses Gengres zu hören bekam. Zunächst war ich damals Fan des klassischen Heavy Metal, wie Accept, Iron Maiden, Dio, Saxon, AC/DC u.s.w.. Allerdings war der Weg dann von Motörhead und deren trocken und schnell gespielten Rock'n Roll zu Thrash Metal nicht mehr weit. Sodom haben ja z. B. regelmäßig Motörhead-Songs gecovert. Die Frühalben von Sodom hatte ich alle auf Kassette. Das Thema der Verfügbarkeit von Tonträgern in der damaligen DDR hatten wir schon. 

Leider bin ich mir gerade nicht sicher, wann, wo und wie vorliegende Pressung von "Mortal Way Of Live" genau in meinen Schrank kam. Entweder war es im Frühjahr 1990 bei meinem ersten Besuch der Altbundesländer in Kulmbach, oder ich habe es im Plattenladen am Rosenhof in Chemnitz im Herbst 1990 gekauft. Jedenfalls hatte ich mich zunächst tierisch aufgeregt, dass man offensichtlich das Original-Cover zensiert hatte und durch simples Schwarz mit einem weißen, kreisrunden Mittel-Logo ersetzt hatte. Mein erster Kontakt mit der neuen westlich Freiheit! ;-) Es hat eine Weile gedauert, bis ich geschnallt hatte, dass hier lediglich ein schwarzer Einleger vor das Original-Cover gezogen war. 

Das Album selbst enthält alle "Hits" der damaligen Zeit von Sodom und ist durch die permanent hörbare Live-Atmosphäre ein tolles Zeitdokument. Soundtechnisch zwar allenfalls Mittelmaß aber dadurch eben auch authentisch. Thrash Metal war nicht kommerziell überproduziert, sonder roh und so mußte das auch rüber kommen. 

Nachdem die Platte jetzt tatsächlich viele Jahre nicht mehr auf dem Teller lag, freue ich mich, sie in dieser Woche einfach mal wieder in die Finger bekommen zu haben. Macht Lust auf mehr! ... und tatsächlich treten Sodom in diesem Jahr auch wieder auf dem Party.San-Festival im August auf. Ein Grund mehr auch mal wieder auf die alten Recken zurück zugreifen. Obwohl Sodom in der Zwischenzeit wesentlich mehr Platten produziert haben, hat sich musikalisch nichts geändert. Sicherlich ein Grund für mich, dort plattenmäßig nicht nach gelegt zu haben. Aber welche musikalische Innovation will ich bitte auch von Thrash Metal erwarten? Allerdings weißt Du auch nach 40 Jahren noch genau, was Du daran hast!

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