In dieser Woche habe ich "If Living Me Is Easy" im Radio gehört. Und plötzlich waren jede Menge Emotionen und Erinnerungen da. Das war jener Song bei dem ich als jugendlicher Held Rotz und Wasser geheult habe. Das hätte ich natürlich nirgendwo und niemals zugegeben, war aber so. Ich glaube jeder Mensch hat einen oder mehrere solche Trigger. Jedenfalls erinnere mich als wäre es gestern gewesen, dass ich als 14-jähriger Bengel in den Ferien im "Haus der Musik" in Annaberg-Buchholz eben jene LP erstanden habe. Natürlich kannte ich die Platte wieder mal nicht wirklich. Phil Collins lief gerade im Radio mit seinem Hit, dem Supremes-Cover, "You Can´t Hurry Love" rauf und runter. ... und Phil Collins war Frontmann und Drummer bei Genesis, die gerade mit dem Song "Mama" abgeräumt hatten. Das war's dann auch schon mit meinem musikalischen Nicht-Wissen zu jener Zeit.
Der uralte Plattenspieler bei meiner Großtante, bei der ich gerade in den Ferien zu Besuch war, lief über ein großes Röhrenradio als Verstärker. Da war natürlich nix mit Stereo, Volumen dann schon eher! An den Flash von "In The Air Tonight" als Opener erinnere ich mich genau. Das war das erste Mal, dass ich diesen Ausnahmesong zu hören bekam. Der Drum-Part in der Mitte, als Übergang zwischen leiser und lauter Passage des Liedes, ist göttlich. Bemerkenswerterweise fahren meine Kinder heute noch genau so darauf ab.
Vorliegende Platte ist kein klassisches Studioalbum, sondern eine Zusammenstellung aus jeweils fünf Titeln der beiden Alben "Face Value" und "Hello, I Must Be Going", eine typische Amiga-Compilation eben. Wobei die Songauswahl wirklich gelungen ist. Da Phil Collins ja doch öfter im Radio zu hören ist, fristet die Platte mittlerweile in meinem Schrank ein eher "entspanntes" Dasein. Umso schöner diese tolle Platte doch mal wieder ganz bewusst aufzulegen und sich seinen Erinnerungen hinzugeben.
auf Spotify anhören: Da es die Amiga Compilation nicht auf Spotify gibt, verlinke ich ausnahmsweise die beiden "vermischten" Alben:
