Wir besuchen morgen mal wieder Tante Trude in Buxtehude. Auf der Suche nach einem gescheiten Mitbringsel bin ich in meinem Plattenschrank über diese hervorragende Compilation von Joe Cocker gestolpert weil ich sie doppelt habe. Also schnell mal gewaschen und auf den Dreher gepackt, ... und sie läuft noch 1A! Gekauft habe ich das Teil natürlich direkt mit Erscheinen, also als 14- oder 15-jähriger Spunt. Da ich damals alles an Lizenz-Platten gekauft habe, was ich bekommen konnte, stellte sich die Frage nach dem Gefallen für mich zunächst nicht. Zu der Zeit kannte ich Joe Cocker eigentlich auch nicht, ... oder nur von den paar Radio-Hits die gerade liefen, also “Shelter Me”, “You Can Leave Your Head On” und sowas. Das war dann immer so ein bisschen Wundertüten-Feeling, weil man nicht so genau wußte, was man da gerade gekauft hatte. ... und ich weiß noch genau, wie enttäuscht ich beim ersten Durchlauf war, weil die Songs, die da drauf sind, so gar nichts mit den Hits zu tun hatten, die gerade im Radio liefen. Die Enttäuschung währte allerdings nicht lange, weil die Songs âus der Spät-60er/70er Jahre-Phase einfach mal genial sind. Cockers einmalig soulig-bluesig-rauchig-kratzige Stimme kam meines Erachtens in seinen später kommerziell erfolgreicheren Songs nie wieder so ausdrucksstark rüber. Auch musikalisch hatte ich noch nichts wirklich Vergleichbares gehört. ... und so lief die Platte, trotz meiner ansonsten damals so Heavy-Metal-verklärten- und stark eingeschränkten musikalischen Denke, recht häufig.
Warum ich dieses Teil doppelt hatte, weiß ich gar nicht mehr so genau. Ich glaub, meine Eltern haben mir, in Unwissenheit, die Platte nochmal zu Weihnachten, oder zum Geburtstag geschenkt. Ein tolles Geschenk, wenn man bedenkt, dass an die Lizenzplatten eben nur sehr schwer ran zu kommen war.
So ... und nun geht die Platte frisch gewaschen nach Buxtehude und wird dort hoffentlich noch ein paar wundervolle Jahre weiter laufen!
auf Spotify anhören (Da Spotify diese Amiga-Compilation nicht hat, begnügen wir uns hier mit dem 1977 veröffentlichten "Greatest Hits"-Album, dieses weist die größte Schnittmenge auf.)