20 Juli 2024

Syd Barrett - "The Madcap Laughs" (1970)

Über die "Unvollkommenheiten" von Syd-Barrett-Platten hatte ich mich hier schon mal ausgelassen. Trotzdem lagen beide Alben in dieser Woche mal wieder auf dem Plattenteller. Tante Trude aus Buxtehude war zu Besuch. Sie hat zwischenzeitlich ihre musikalische Vorliebe für die frühen Pink-Floyd-Jahre entdeckt und so haben wir warmer Milch mit Honig gefrönt und ausführlich über Syd Barretts Rolle fabuliert. An der Tatsache, dass Syd Barrett in den ersten Jahren der geniale und kreative Kopf von Pink Floyd war, gibt es sicherlich nichts zu rütteln. Seine Solo-Alben hingegen polarisieren stark. Während die einen hier geniale Kunstwerke sehen, sehen andere den traurigen Beleg für Barretts mentalen Verfall. Nach erneutem Hören zählen sich Tante Trude und ich uns zu zweiter Gruppe. Meine Frau ging sogar soweit zu hinterfragen, wer wohl so einen Mist kauft. Damit wurde dann wohl mein eigener mentaler Zustand hinterfragt. Allerdings haben Tante Trude und ich noch eine weitere Rolle in Syd Barrett entdeckt, nämlich die eines ausgezeichneten Comedian. Die Songs auf den Alben sind teilweise so deletantisch eingespielt und produziert, dass wir uns vor Lachen kaum auf unseren Stühlen halten konnten. Bestes Beispiel dafür: "If it's in You".  Das kann kein zufälliges Versehen -, sondern muss Absicht gewesen sein! Zumal David Gilmour und Roger Waters hier als Produzenten in die Bresche gesprungen sind. ... und damit kommen wir wieder zum Genius von Syd Barrett. Wer Alben mit so hohem Unterhaltungswert aufnimmt, muss genial sein. ... und das rechtfertigt dann selbstverständlich auch die erneute Nominierung zum Album der Woche. 


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