27 Dezember 2023

Snowy Wight - "Drivin On The 44" (2022)

Letzte Woche des Jahres! Das ist ja schon irgendwie eine besondere Woche. Im vergangenen Jahr habe ich an dieser Stelle Beethovens Neunter gehuldigt. Das könnte man prinzipiell jedes Jahr machen, ist aber doof! Statt dessen habe ich mich dazu entschieden, mir mal darüber Gedanken zu machen, welches Album mich in diesem Jahr am meisten inspiriert hat. Dabei geholfen hat mir, man glaubt es kaum, der Spotify-Jahresrückblick! Da tauchen dort unter meinen Top20 tatsächlich 6 Songs von ein und dem selben Album auf. Grund genug, sich dieses nochmal näher anzuschauen. Wie kam es dazu? Irgendwo hatte ich von der letzten Veröffentlichung von Snowy White gelesen. Snowy White hatte ich bis dahin eigentlich nur als Thin-Lizzy-Gitaristen und Session-Musiker für viele andere Projekte auf dem Schirm, nicht zuletzt für "The Wall" und "Animals" von Pink Floyd. Seine Solo-Alben haben mich aber nicht sonderlich interessiert, sind eben leider in der Masse unter gegangen. Mit dem expliziten Lesens des Artikels in der VISIONS oder MINT, oder wo auch immer war, ist mein Interesse im Sinne von "Was mach der denn heute so?", erwacht. Für solche musikalischen Entdeckungsreisen sind Streamingdienste ja ein echter Segen! Jedenfalls hat mich das Album direkt angesprochen und in der Folgezeit habe ich offensichtlich noch mehrere Male hin gehört. Mehr noch: Plötzlich waren weitere Künstler des Genres in meinen Playlisten omnipräsent: Altmeister Joe Bonamassa, Philip Sayce, Calvin Russell oder Buddy Guy. Das meine ich mit Inspiration! Ohne Snowy White und sein Album "Driving On The 44" gäbe es verschiedene Künstler in meinem musikalischen Dunstkreis nicht und auch die eine oder andere Platte würde in meinem Schrank fehlen. Der Clou: Ich besitze das Album selbst bisher gar nicht. ... und wie ich diese Gedanken so niederschreibe, habe ich das Album soeben bestellt. ;-) 

In diesem Sinne: Ein frohes und glückliches 2024! 



22 Dezember 2023

Bach - "Orgelwerke auf Silbermannorgeln 3" (1966)

Tante Trude hat neues Equipment! Also wurde ich um einen musikalischen Tipp gebeten, womit man die Tieftöner mal richtig an die Arbeit bekommt. Ohne Zögern fiel mir vorliegendes Album dazu ein. Außerdem hatten wir dieses schon mehrfach bei diversen Sonntag-Morgen-Sessions genossen. 

Toccata und Fuge D-Moll ist und bleibt für mich das Bach-Werk schlechthin. Ich bin kein ausgesprochener Klassikfan, aber es gibt einige Stücke die hauen mich regelrecht um. Dieses gehört dazu. Letztlich stelle man sich vor, die Toccata mit E-Gitarren, Bass und Schlagzeug zu spielen. Raus käme lupenreiner Heavy Metal. 

Vorliegende Ausgabe geht zurück auf Aufnahmen von 1960 und 1965, gespielt auf einer Silbermannorgel. Erstveröffentlichung 1966 bei ETERNA. Die Schallplatte selbst habe ich aus dem Fundus meiner Eltern mitgebracht. Die Pressung ist von 1976 und befindet sich wohl seit dem auch in unserem Besitz. Das gute Stück ist also  mittlerweile 47 sprich knapp 50 Jahre alt und läuft tadellos. Aufnahme und Pressung ist ein absoluter Ohrenschmaus. Klarheit und Raumtiefe sind ein Genuß. Die hatten damals echt Ahnung wie man sowas macht.

Nun könnte man trefflich die Frage stellen; Wenn's denn schon unbedingt Bach sein soll, warum dann nicht in der Weihnachtswoche, auch das Weihnachtsoratorium? Die simple Antwort; Das Weihnachtsoratorium ist mir viel zu getragen und schwermütig. Trotz mehrfacher Versuche, habe ich keinen Zugang dazu bekommen. Folgerichtig besitze ich keine Gesamtausgabe davon. Auszugsweise geht das schon mal, aber zweieinhalb Stunden ist das für mich nicht zu ertragen. Bleiben wir also bei vorliegenden Orgelwerken, dann ist der Spuk in einer knappen Stunde vorbei, und festlich genug ist es für das bevorstehende Weihnachtsfest allemal. 


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16 Dezember 2023

Calvin Russel - "A Crack In Time" (1990)

"A Crack In Time" ist der von mir am meisten gehörte Song 2023, zumindest wenn man der Spotify-Statistik glauben mag. Calvin Russel war mir bis in dieses Jahr selbst unbekannt. Im Windschatten von Snowy White und Jon Allen ist mir auch Calvin Russel mit eben jenem Album "A Crack In Time" aufgefallen. Entsprechend haben wir es hier mit einem amerikanischen Singer/ Songwriter zu tun, der seine Wurzeln in einer sehr coolen Mischung aus Country, Blues und Folkrock geschlagen hat. Das Album befindet sich in CD-Form seit dieser Woche in meinem Besitz und avanciert damit auch folgerichtig zum "Album dieser Woche". 



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07 Dezember 2023

Truckfighters - "Gravity X" (2005)

Das Album "Gravity X" ist eine wahre Dampfwalze und plättet alles was sich vor den Boxen aufbaut. Die Truckfighters waren mit vorliegendem Album, eine der ersten Bands, die ich unter dem Lable Stoner-, Fuzz-Rock oder wie man die Schublade auch nennen will, für mich entdeckt habe. Sehr erfreut war ich gestern gelesen habe, dass die Schweden im kommenden Jahr in Bielefeld für einen Gig vorbei kommen. Keine Frage: Da muss ich hin! Aber auch Grund genug für mich, die CD mal wieder aus dem Schrank zu holen und hier die Wände wackeln zu lassen. 

Übrigens war es vor ein paar Jahren gar nicht so leicht die CD überhaupt zu bekommen. Auf Discogs bin ich seinerzeit fündig geworden. Mittlerweile kenne ich auch Plattformen wie Bandcamp, wo die Bands ihre Sachen auch direkt vertreiben. Kann ich auch für Neuinspirationen nur empfehlen.  


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02 Dezember 2023

Slime - "Zwei" (2022)

Slime ist eines meiner persönlichen Underratings der letzten Jahrzehnte. Natürlich kannte ich die 1979 in Hamburg gegründete Punkband, hatte diese aber immer irgendwie der autonomen- und links-extremen Szene zugeschrieben, ohne mich näher damit zu befassen. Damit bin ich wahrscheinlich, wie soviele in diesem Land, den Medien auf den Leim gegangen, die eher in bestimmte Richtungen bewerten und beeinflussen als zu informieren. Tatsächlich mag ich Kunst und Künstler im weitesten Sinne, die sich klar positionieren und so auch ein klares gesellschafts-politisches Statement abgeben. Leider habe ich mich bei Slime selbst nicht intensiv genug mit dem Statement auseinander gesetzt und mir lieber treu deutsch bequem sagen lassen, wie ich Slime einzuordnen habe. Nun gut, das ist Vergangenheit!

Slime sind in diesem Jahr näher in meinen Fokus gerückt, nachdem ich gelesen hatte, dass sie kürzlich eine neue Platte veröffentlicht hatten. Mit "Ach, die gibt's noch?" und "Was machen die denn heute so?" war ich dann recht schnell bei der Information, dass hier ein neuer Sänger am Mikro steht und bei meinem ersten Durchlauf bei Spotify, war ich von dem Gehörten schwer beeindruckt. Nicht dieses rumplige Parolengegröhle vergangener Tage (wobei ich früher leider nur dies wahrgenommen hatte), sondern ausgefeilte Songstrukturen mit klaren Ansagen. Puristen werden hier die Nase rümpfen und die Frage stellen, was das mit Punk zu tun hat, aber dem schmettern Slime direkt entgegen: "Halt'die Fresse! Erzähl' Du mir nix von Punkrock, ... Du bist mir scheißegal, ich will einfach nur was spür'n". So ... und nicht anders! ... und ansonsten kümmern sich ja regelmäßig die Bundesprüfstelle und der Verfassungsschutz darum, dass die Systemkritik im Rahmen bleibt, entsprechend unterstützt von einem Journalismus, der schon für das entsprechende allgmeine Meinungsbild sorgt.  

Gestern gaben sich Slime im Bielefelder Forum die Ehre, zu einem Gig. Was für ein Abriß! Endlich wieder mal ein gescheiter Moshpit. Schade, dass ich nicht ein paar Jahre jünger bin. Hätte da gern noch ein bisschen mitgekabbelt. ;-) Jedenfalls haben mich Slime da nochmal richtig überzeugt. Ich werde den Backkatalog der Band nochmal neu von hinten aufrollen müssen. Hier hatte ich bisher sicherlich einige Sahnestücke deutscher Rockmusik überhört.

(Übrigens die gestrige Supportband  Bitume war auch überragend und ist es sicherlich wert, öfter gehört zu werden.)




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25 November 2023

The Black Cat's Eye - "The Empty Space Between A Seamount And The Shock-Headed Julia" (2023)

Album der Woche ist gleichzeitig mein Neuzugang in dieser Woche. The Black Cat's Eye spielen Psychedelic Rock vom Feinsten und kommen aus Frankfurt. Mehr weiß ich eigentlich gar nicht. Vorliegendes Album mit dem überlangen Namen ist das Erste und bisher Einzige von The Black Cat's Eye. Die Band bzw. das Album war eine Bandcamp-Empfehlung und ich habe mich hier ganz klar zunächst vom Cover beeindrucken lassen. Die spannende Frage, was wir darauf eigentlich sehen, ist nach wie vor ein Mysterium für mich.  Jedenfalls war es hier, wie so oft, dass mich die ersten Takte bereits eingefangen hatten. Der 20 Minuten-Track der A-Seite macht direkt klar wo die Reise hin geht. Allerdings wer denkt, dass er mit dieser leicht floydigen Art des überlangen Songs den musikalischen Stil der Band schon abgerissen hat, irrt gewaltig. Spätestens mit dem ersten Song der B-Seite "Katla", reißt die Band Dich aus Deinen Tagträumen, und macht drumriffig und fuzzig klar, dass da noch wesentlich mehr kommt, nur um Dich mit dem "Winter Song" danach im Stile von "Drei Nüsse für Aschenbrödel" wieder ein zu lullen. und so geht das weiter ... . Jedenfalls werde ich mit diesem Album noch viele schöne Stunden verleben. 

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18 November 2023

Swan Valley Heights - "Swan Valley Heights" (2016)

Band und Album sind genau in dieser Woche in meinen musikalischen Aktionsradius getreten. Am Dienstag durfte ich in Bielefeld ein hervorragendes Konzert von Colour Haze erleben. Swan Valley Heights waren Support Band und kommen ebenfalls aus dem Großraum München. Im Vergleich zu Colour Haze ist Swan Valley Height wesentlich "straighter" unterwegs, ansonsten waschechter Stoner Rock natürlich mit der entsprechenden Prise Psychadelic gemischt. Es ist sicherlich kein Zufall, dass SVH beim Lable von den Truckfighters unter Vertrag stehen. Die musikalische Nähe ist hier sehr offensichtlich, aber überhaupt nicht störend. Im Gegenteil! Jedenfalls habe ich mir am Dienstag direkt am Merch-Stand das hier vorliegende Debüt und das in diesem Jahr veröffentlichte Album "Terminal Forest" zugelegt. Sehr lohnende Investition! 




11 November 2023

Tangerine Dream - "Tangram" (1980)

In dieser Woche habe ich gelitten, war schwer erkältet und habe mir ein schönes heißes Bad eingelassen. Zur musikalischen Untermalung gab's das 1980er Werk "Tangram" von Tangerine Dream auf die Ohren. Tangerine Dream waren für mich, neben Jean Michel Jarre der Einstieg in die Elektronische Musik. 1980 gab die Westberliner Band ein Konzert im Palast der Republik in Ost-Berlin. Der Mitschnitt wurde bei AMIGA als LP veröffentlicht, die ich dann irgendwann 1983 oder 1984 erwarb. 

Gegründet wurden Tangerine Dream Ende der 1960er Jahre. Seit dem hat die Band unzählige Alben veröffentlicht, darunter eine Vielzahl von Filmmusiken und Soundtracks. Die frühen Jahre waren sehr von musikalischen Experimenten mit den "neuen" elektronischen Medien geprägt. Gerade die Werke um die Mitte der 1970er Jahre (z. B. Phaedra, Rubycon, Stratosfear) sind schon sehr schwer verdaulich und fallen für mich teilweise in die Kategorie "unhörbar". Das sehen viele Leute anders, für die gerade die genannten Alben die wahren Meisterstücke der Band sind. Mal sehen: Vielleicht läuft das hier ähnlich wie bei Pink Floyd ,wo ich für die frühen Werke auch über  30 Jahre brauchte, bis ich die irgendwann gut fand. Mit den beiden CD-Boxen der "Virgin Years" habe ich sie zumindest schon mal im Schrank stehen. ;-) Das erste Abum  "Alpha Centauri" von 1971 fällt in diesem Zusammenhang etwas aus der Rolle, weil es noch recht stark vom Einfluß konventioneller Instrumente und dem Einfluß der damaligen Rockmusik geprägt war... also für mich eine absolute Option. 

Die Schaffensphase um 1980, in die "Tagram" fällt, ist für mich musikalisch gesehen, die interessanteste. Tangerine Dream hat zu jener Zeit ausgeklügelte und innovative Soundstrukturen mit reifen Kompositionen verwoben und so wahre Kunstwerke geschaffen. Mit eingängigen Filmmusiken und Soundtracks haben sie den Mainstream ebenso bedient, wie die anspruchsvolle Klientel, die hier deutlich in Richtung Experimentalmusik geht. ... und so ist "Tagram" für mich ein Album, was man sich hervorragend mit geschlossenen Augen in der Badewanne anhören kann. Da die beiden enthaltenen Songs "Set 1" und "Set 2" jeweils eine ganze LP-Seite lang sind , hat man auch genügend Zeit zum Abschalten und wegdriften.   

Mit den Veröffentlichungen der letzten Zeit, bin ich leider nicht mehr so recht warm geworden. Hier hat ganz klar der Mainstream die Oberhand gewonnen. Nette uninspirierte  Disko-Mucke würde ich das nennen. Für das Gesamtwerk der Band fällt das aber nicht mehr ins Gewicht. 


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04 November 2023

Sex Pistols - "Never Mind The Bollocks, Here's The Sex Pistols" (1977)

Die Sex Pistols - englische Vorzeige-Punk-Band der Spätsiebziger: Damit ist zur  Band und der Musik alles gesagt! In dieser Woche habe ich damit mein Wochenende eingeläutet. Ich hatte mal wieder richtig Bock auf diesen rohen Bruch mit (damaligen) Konventionen. Diese unaufdringliche Einfachheit der Musik, gewürzt mit ein paar knackigen Anti-Texten gefällt mir heute immer noch. Nach dem Hören der Scheibe geht's mir immer besser. Ein musikalischer Befreiungsschlag, wie ich finde. 

Dabei ist die Platte erst vor ungefähr 3 Jahren in meinen Schrank gewandert. Meine älteste Tochter hatte die Aufgabe, ein Referat über Punk als stilprägende Musikrichtung auszuarbeiten und eine Präsentation zu halten. Das war für mich natürlich ein aufgelegter Elfmeter! Allerdings mußte ich feststellen, dass ich eins der richtungsweisendsten Alben gar nicht hatte. Dieses Manko musste sofort behoben werden. Seit dem besitze ich sowohl die LP als auch die CD. Erstaunlicherweise sagt mir persönlich das CD- Mastering bei dieser Ausgabe mehr zu, als das schwarze Vinyl. Hätte ich so nicht erwartet. Wenn ich irgendwann mal eine Pressung der Erstausgabe auf dem Teller liegen habe, werde ich das gern nochmal prüfen. ... und bis dahin und überhaupt ist das auch ... scheißegal!




28 Oktober 2023

Bruce Dickinson - "Balls To Picasso" (1994) (2001 Remastered Version)

In dieser Woche veröffentlichte der Iron Maiden-Frontmann eine Live-EP namens "Scream for Me (Live)", mit ollen Kamellen. Das Teil braucht wirklich niemand, aber Grund genug für mich, mal wieder in meinen Schrank zu sehen und aufzulegen. Raus gekommen ist die 94er "Balls To Picasso". Schon ewig nicht mehr gehört! Die längere Hörpause hat offensichtlich gut getan, denn ... ich war begeistert! Zwei komplette Durchläufe am Stück hat es auch lange nicht mehr gegeben. Jedenfalls ist das Album song- und soundmäßig eine Wucht! Ketzerisch habe ich schon immer behauptet, dass Dickinson solo die besseren Maiden-Platten gemacht hat (wenn man mal von der "Tattooed Millionaire" absieht). Dafür ernte ich auch jedes Mal einen Shitstorm von den Hardcore-Maiden-Fans. Aber wenn's doch nun mal so ist?! ;-)




21 Oktober 2023

Lantlos - "Melting Sun" (2014)

Der Jahreszeit entsprechend geht es mit diesem Album der Woche etwas getragener zu. Herbstliche Grau-In-Grau-Stimmung hält Einzug. Wobei das gar nicht so negativ zu verstehen ist, wie es sich vielleicht anhört. Bei "Melting Sun" sprechen wir vom vierten Studio-Album einer deutschen Band, die irgendwie im Schatten von EIS, Nocte Obducta und Alcest in meinen musikalischen Aktionsradius getreten ist.  Den Musik-Stil zu beschreiben, wird wieder schwierig. Ziemlich sicher kommt die Band irgendwo aus dem Black Metal Bereich. Das ist auch auf den ersten Alben recht deutlich zu hören. . Für "Melting Sun" würde ich das aber so nicht unterschreiben. Hier greift tatsächlich eher wieder so eine begriffliche Krücke wie "Blackgaze", um die stilistische Kerbe zu setzen. Jedenfalls gelingt es Lantlos auf "Melting Sun" eine ganz besondere stimmungsvolle Atmosphäre zu schaffen, die meinem Herbst Blues sehr gut zu Gesicht steht. 





14 Oktober 2023

RPWL - "Plays Pink Floyd's ´The Man And The Journey' " (2016)

Oh nee ... nicht schon wieder Pink Floyd! ... Naja, nicht so ganz, aber doch ein bisschen. RPWL ist eine deutsche Progressive-Rock-Rockband die Ende der 90er Jahre gegründet wurde und zunächst ausschließlich Pink-Floyd-Songs coverte. Inzwischen haben sie aber einen sehr eigenen Stil entwickelt und seit 2000 eine doch recht beträchtliche Anzahl von Alben mit eigenen Songs veröffentlicht.  Dass ich dieser Art der Musik sehr zugetan bin, ist ja kein Geheimnis. Allerdings besitze ich außer ´The Man And The Journey', kein weiteres von RPWL mit eigenen Kompositionen. Das liegt daran, dass ich mich unter den bisher erschienen Alben einfach nicht entscheiden konnte. Also ein schwerwiegendes Luxusproblem! Soll hier nicht näher thematisiert werden, da sicherlich noch das eine oder andere RPWL-Album seinen Weg in meinen Schranbk finden wird.  ;-)

"The Man And Journey" ist  ein Konzeptwerk von Pink Floyd, welches in den Jahren 1969 und 1970 in Europa live aufgeführt wurde. Eine Studioversion davon gibt es nicht. Vielmehr besteht "The Man And The Journey" aus einzelnen Songs der ersten vier Studioalben, die sinnvoll mit Neukompositionen verwoben wurden und so zu einem Gesamtwerk verschmelzen.  Dabei beschreibt der erste Teil (The Man) den gesamten Tagesablauf eines Arbeiters und der zweite Teil (The Journey) eine nicht näher definierte Reise. Sehr interessante Sache! Das Gesamtwerk habe ich erstmals auf der "The Early Years 1969 Dramatis/Ation" als Teil des "The Early Years 1965 -1972 - Box-Sets" von Pink Floyd gehört. Die meisten der Einzelsongs kannte ich natürlich schon. In der Gesamtverschmelzung wirkt das Ganze natürlich nochmal wesentlich "runder" als die Einzelsongs auf den jeweiligen Alben. 

Vorliegendes Album ist also ein reines Cover-Album. Der Verdienst von RPWL besteht darin, dieses großartige Konzeptwerk von Pink Floyd als Live-Konzert so aufgefrischt zu haben, dass einerseits das Werk als solches nicht verfremdet - , aber anderseits das Ganze sound- und performancetechnisch in die neue Zeit der 2010er transformiert wurde. Man muss sich vorstellen, dass die Aufnahme aus dem Jahr 1969 live für einen Radiosender gemacht wurde: Nicht schlecht, aber ich ziehe persönlich die Aufnahme von RPWL aus dem Jahre 2016, entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten bzgl. Coverversionen, eindeutig vor. 

In dieser Woche hatte ich auf der Zugfahrt nach Hamburg wieder mal die Gelegenheit das Werk als Ganzes am Stück zu hören. Nach wie vor bin ich davon begeistert und halte es daher für eine würdige Nominierung zum "Album dieser Woche". 



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07 Oktober 2023

Larkin Poe - "Blood Harmony" (2022)

Zunächst nahm ich Larkin Poe vor einigen Jahren nur über Youtube war, als die beiden Schwestern hervorragende Coverversionen von allen möglichen Rockbands jammten. ... und das nur mit E- und Slide-Gitarren. Der Youtube-Kanal von Larkin Poe sei an dieser Stelle mal ausdrücklich empfohlen. Da gibt's, abseits der offiziellen Veröffentlichungen tonnenweise sehr coole Musik. Larkin Poe sind musikalisch im Southern-/ Blues-Rock-Umfeld angesiedelt. (Wenn man aus Atlanta (Georgia) kommt, saugt man das wahrscheinlich mit der Muttermilch.) Jedenfalls beeindruckt mich die geradlinige, ungeschminkte Art Rockmusik zu machen. Allerdings hat es bisher nie zu einem Long Player in meinem Schrank gereicht. Das 2018er Album "Venom & Faith" habe ich an Tante Trude nach Buxtehude zum Geburtstag verschenkt. Die hatte es nötiger als ich, gescheite Mucke ins Regal zu bekommen. Jedenfalls habe ich diesen freien Platz in meinem Schrank jetzt mit dem neuen Album "Blood Harmony" belegt. Aus meiner Sicht ist das auch das musikalisch reifste und ausgewogenste Album in der Diskographie der Lovell-Schwestern. Album ist heute als "Bone Colored Edition" (für mich ist das stinknormales weiß!) gekommen. Im Vorfeld hatte ich viel Schlechtes hinsichtlich der Pressqualität gelesen. Das kann ich so nicht bestätigen. Mein Exemplar ist in Tschechien gepresst worden und läuft 1a!

Übrigens sei' an dieser Stelle noch das Album "Kindread Spirits" von 2020 empfohlen. Dieses enthält Coverversionen bekannter Rocksongs. Speziell hat es mir dabei die Version von "In The Air Tonight"  (im Original von Phil Collins) angetan. Leider habe ich bisher noch kein physisches Exemplar dieser Platte bekommen. Hat wahrscheinlich lizenzrechtliche Gründe.

Kleine Nebenanekdote: Da meine älteste Tochter mittlerweile auch voll auf Larkin Poe abfährt, haben wir ihr zum Geburtstag Karten für den kommenden Mittwoch in Hamburg geschenkt. Da fährt sie dann mit Mama hin. ... und ich muss Kinder und Hund hüten (*heul*). Soweit ist es gekommen: Die Weiber rücken zu den Rockkonzerten ab, während die Männer den Kinder, Hund und Haushalt hüten. Scheiß Emanzipation!





30 September 2023

Alice In Chains - "Facelift" (1990)

In dieser Woche greifen wir mal in die 90er Jahre Grunge-Kiste. Alice In Chains sind neben Nirvana und Pearl Jam immer etwas hinten angestanden. ... und so war es auch bei mir! Während ich von den Stars des Genres die "Must-Have-Alben" längst im Schrank hatte, ließ ich Alice In Chains links liegen. Das änderte sich schlagartig irgendwann in den 2010ern, als ich so ein 3er-Nice-Price-CD-Bundle bestehend aus "Jar of Files", "Sap" und" MTV unplugged" für sehr schmales Geld im örtlichen Media Markt erstanden hatte. Mein Interesse war geweckt! Wohlgemerkt mehr als 20 Jahre nach Erscheinen des hier vorliegenden Debüts. Und tatsächlich halte ich dieses erste Album "Facelift" auch für das Beste, was Alice In Chains je gemacht haben. Die gekonnte Mischung aus der genretypischen Rotzigkeit des Grunge, gepaart mit sehr lässigen Grooves und metalmäßiger Härte sowie dem perfekt getimten Abdrifften in volkstümlichen Country ist sensationell. In dieser perfekten Form haben das Alice In Chains meiner Meinung nach auch nie wieder hin bekommen. 


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23 September 2023

Black Sabbath - "Paranoid" (1970)

Anlässlich meines Geburtstages in dieser Woche, kann das Album dieser Woche auch nur aus meinem Geburtsjahr stammen. Interessanterweise passt das Release ziemlich genau. Das Album wurde am 18.09.1970 veröffentlicht und damit quasi zeitgleich mit mir auf die Menschheit los gelassen. Schlüsse daraus mag jeder selbst ziehen.  

In der Tat ist "Paranoid" mein Lieblingsalbum der britischen Hardrock-/Metal-Pioniere. So enthält es neben einem meiner Allzeit-Favoriten "War Pigs" auch den allerersten Black Sabbath-Song den ich zu hören bekam: "Iron Man"... und das war, wie könnte es anders sein, an einem Samstag nachmittag um 1985 herum im Jugendradio DT64 bei besagter Metal-Stunde.  

"Paranoid" besitze ich "nur" als CD, die ich mir noch nicht mal selbst gekauft habe. Das soll dieses grandiose Geschenk keineswegs schmälern, sondern lediglich unterstreichen, dass diese Ausgabe, der kosmischen Bedeutung dieses Albums eigentlich nicht gerecht wird. Irgendwann wird wohl mal ein Exemplar der Vinyl-Erstveröffentlichung her müssen. 


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16 September 2023

All Them Witches - "Live On The Internet" (2022)

Dieses Album hatte ich ja schon lange auf meinem Einkaufszettel stehen. In dieser Woche habe ich zugeschlagen, und damit die Hoffnung begraben es irgendwo mal als "Nice Price" am Grabbeltisch zu ergattern. Dafür ist die Musik wohl einfach zu gut. Wikipedia schreibt dazu dass es sich dabei um "neo-psychedelischen Blues-Rock" handelt. Allein diese abenteuerliche Wortkreation macht deutlich, wie schwer es ist die Musik von All Them Witches einzuordnen. Die Band kommt aus Nashville, was man zumindest auf den frühen Veröffentlichungen durch den gehörigen Südstaaten-Rock-Einschlag sehrwohl hören kann. "Live On The Internet" ist zu Corona-Zeiten entstanden. In Ermangelung von regulären Live-Events streamte die Band 2021 eine Studio-Session. Die physische Veröffentlichung folgte dann ein Jahr später. Soundmäßig spielen ATM hier absolute Oberliga. 


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09 September 2023

Richard Wright - "Wet Dream" (1978) / (2023, Steven Wilson Remix)

In dieser Woche habe ich mir den neuen Remix von Rick Wrights "Wet Dream" anghört. Die CD habe ich ja schon sehr lange und bin von dem Album immer wieder begeistert. ... und der Remix von Steven Wilson erst! ... den habe ich bisher nur gestreamt! Aber völlig klar: Den muss ich auch haben! Was der Steven Wilson anfasst, wird einfach zu Gold!

Richard Wright stand ja immer etwas im Schatten seiner Bandkollegen von Pink Floyd. Entsprechend sind seine Solo-Projekte öffentlich eher unterbewertet. Klar ist das was wir hier hören, nicht unbedingt Mainstream, aber doch über weite Strecken recht eingängig. Jazz-Fans dürften durchaus auch auf ihre Kosten kommen. Die hier streckenweise gewählte sanfte Kombination aus Saxophon und Keyboard/Hamond Orgel/ Klavier, und manchmal zwischen schneidenden  E-Gitarre ist einfach großartig!


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01 September 2023

Bruce Springsteen - "Greetings from Asbury Park, N.J." (1973)

Die "Greetings ..." ist das Debüt-Album vom Boss. Man hört bei jedem Song, dass da einer spielt, der SEIN Ding macht. Meiner Meinung nach ist die "Greetings...", eines seiner besten Alben. Es ist so herrlich unkommerziell ... so arglos, locker runtergespielt ("Does This Bus Stop at 82nd Street?") und ... und dazu wiederum auch einfühlsam und zart ("Mary Queen Of Arkansas"). Eine grandiose Mischung! Mit "Lost in the Flood" befindet sich einer meiner absoluten Lieblingssongs auf dem Album. 

Eigentlich hatte ich Bruce Springsteen erst 1984 mit seinem Album "Born In the USA" richtig wahr genommen. Das wurde in den Hitparaden der damaligen Zeit gehyped und von den Radiostationen hoch und runter gespielt. Damals lief das in jeder Disco. Allerdings war das für mich eher ein One-Hit-Wonder. Das es da vorher schon was gab, war mir nicht klar. ... und auch nachher hatte ich Bruce Springsteen nie wirklich auf dem Schirm. Wie so vieles, änderte sich das schlagartig mit dem Eintritt meiner Frau in mein Leben. Plötzlich lag der gesamte Springsteen-Backkatalog auf dem Tisch. (damals zwar noch auf selbst überspielten Musik-Kassetten ... aber der Anfang war getan! ;-)) 

... und warum ist die "Greetings ..."  Album in dieser Woche? Ich habe mir in dieser Woche einen PL-A35 von Pioneer aus dem Jahre 1973 gekauft. Ein wunderbares Teil! Jedenfalls war die "Greetings..." das zweite Album, welches ich zum Testhören auf dem "neuen" Dreher hatte. Die stammt aus der selben Zeit wie der Plattenspieler ... und klingt fabelhaft! (Das erste Album, war übrigens die "Animals" von Pink Floyd. Das allerdings nur, um zu prüfen, ob die Stereo-Kanäle sauber trennen. ... und die hatten wir hier schon. ;-) ) ... Außerdem hat die "Greetings..." in diesem Jahr auch ihr 50jähriges Jubiläum (erschienen am 5. Januar 1973) und das muss für dieses hervorragende Album ja auch mal irgendwie gewürdigt werden!


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26 August 2023

Depeche Mode - "Violator" (1990)

Das Album dieser Woche geht heute direkt nach Buxtehude zu Tante Trude: Geburtstagsgeschenk! Abgesehen davon, dass Tante Trude die noch nicht hat und ich der Meinung bin, dass Depeche Mode tatsächlich auch in jede gut sortierte Sammlung gehört, halte ich die "Violator" für eines der besten DM-Alben. Die Produktion ist fett, der Sound raumfüllend und einfach ein Genuß. Daneben ist die hier vorliegende Pressung wirklich makellos einwandfrei. Das ist eine Wohlat nach dem ganzen Schrott den ich in letzter Zeit so auf dem Teller liegen hatte.

Zu Depeche Mode als eine der stilprägenden Pop-Bands der 80er- und 90er Jahre gibt's ja nicht viel zu sagen. "People Are People" war mein erster Depeche-Mode-Song, den ich seinerzeit im Radio gehört habe. Muss also so um 1984 rum gewesen sein. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, weil dieser Sound, dieses scheinbare Rumgekloppe auf irgendwelchen Tonnen, also dieser blecherne Sythie-Sound, etwas völlig Neues war. Der, der ich gerade erst frisch gebackener Metal-Jünger war, konnte natürlich nicht öffentlich zugeben, dass ich das irgendwie geil fand. Also waren Depeche Mode und Depeche Mode Fans, wie auch sonstige Popper (bis auf wenige Ausnahmen) für viele Jahre Feindbilder. (*lach laut* / was für ein jugendlicher Unsinn!!!). Glücklicherweise ist das heute anders, weil mir sonst sehr viele hervorragende musikalische Kunstwerke entgehen würden. 

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19 August 2023

King Buffalo - "Acheron" (2021)

 "Die Höhlenplatte" lag in dieser Woche wieder mal auf meinem Plattenteller. "Höhlenplatte" deshalb, weil sie in den Howe Caverns im Bundeststaat New York in einer eintägigen Live-Session eingespielt wurde. ... und das macht diese Platte für mich so besonders. Man hört diesen vollen, lebendigen Sound, schließt die Augen und meint direkt mit in der Höhle zu stehen. Verstärkt wird dieser Effekte durch dieses Wasserplätschergeplätscher am Anfang und zwischendrin, wo man sich direkt vor einem unterirdischen Rinnsal wähnt. ... und dann schießt ein Prog-/Psych-Feuerwerk ab, welches seines Gleichen sucht. Sicherlich gehört dieses Album zu einem meiner meist gehörten. ... Es  rangiert in meiner persönlichen Top-Ten ganz weit oben. 


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12 August 2023

Obituary - "Inked In Blood" (2014)

Das Album dieser Woche habe ich schon eine ganze Weile auf meinem Einkaufszettel stehen: Ein Meisterwerk des Death-Metal! Das Problem mit Thrash- oder Death-Metal-Scheiben ist, dass die Geschichte irgendwann zu Ende erzählt ist. Will sagen: Seit der Hoch-Zeit dieses Genres in den 80er- und 90er Jahren hat sich diese Musik nicht weiter entwickelt. Unglaublich geile Riffs und mitreißende Growls, keine Frage, aber über die Masse kaum Wiedererkennungswert. Dieses Schicksal teilt Obituary für mich auch.

Nun trug sich in dieser Woche ein legendärer Auftritt von Obituary auf dem diesjährigen Party.San-Festival als Headliner zu. Was für ein Abriß! Das hat mir eben jene Platte "Inked In Blood" in Erinnerung gerufen, die bei mir schon seit 2016 auf dem Einkaufszettel steht. Damals durfte ich Obituary erstmals auf dem Party.San erleben. Das Set bestand im Wesentlich aus Songs dieses Albums ... und das hat mich regelrecht umgehauen!


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05 August 2023

Hypnos69 - "The Intrigue Of Perception" (2004)

Das Album dieser Woche geht heute direkt nach Dortmund zu einem meiner besten Freunde, dem ich dieses Meisterwerk des Psychadalic/Space/Prog/Stoner Rock anläßlich seines Geburtstages übereignen werde. Bei Hypnos69 handelt es sich um eine belgische Band, die bereits seit den 90er Jahren aktiv ist, zwischenzeitlich mal aufgelöst wurde und 2022 ihre Reunion hatte. Selbst bezeichnen sie sich als "Space-Rock-Band" (Was auch immer Space-Rock ist?).  Musikalische Vielfältigkeit zeichnet Hypnos69 insbesondere aus. Grundlegend beheimatet in der Rockmusik der 60er/70er Jahre würzen sie ihre Songs sehr geschickt mit zusätzlichen Arrangements aus Saxophon , Orgel, Synthie, Bass und driften auch manchmal ins Jazzige ab. Zu Hypnos69 bin ich über mein Lieblingslable  Elektrohasch gekommen, die diese Sachen gerade wieder re-released haben. 

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29 Juli 2023

Puhdys - "Rock'n' Roll Music" (1976)

Das ist die beste Rock'n Roll Platte ever, aber mit der wohl schlechtesten Hüllengestaltung überhaupt! Die Songs die hier von der DDR-Vorzeigeband performed werden, sind zwar sämtlichst Cover-Versionen, aber dafür größtenteils besser als die Originale. Dazu kommt dieser leichte Hall der beim Abmischen über die Songs gelegt wurde. Das vermittelt den Eindruck, man stände direkt vor einer Bühne. 

Die Platte lief während  meiner Grundschulzeit in Dauerschleife und hat definitiv bei mir den Trigger für eine wesentlich härtere Gangart in den späteren Jahren gelegt. Wir haben es hier also mit einem Album zu tun, dass meinen Musikgeschmack direkt geprägt hat. Initialzündung so zu sagen ;-). Während der 2000er hatte ich mir das Re-Release schon mal als CD in den Schrank gestellt. Neulich hatten mir meine Eltern ihre Platten mit gegeben, weil sie dort seit Jahren nur noch voll staubten. Anfang dieser Woche habe ich diese einer gründlichen Wäsche unterzogen. Dabei fiel mir dann das Schätzchen in die Hände ... und es läuft tadellos, obwohl ich als Kind doch so darauf rum gehobelt habe. Platte gewaschen, das zerfledderte Cover etwas geflickt ... und fertig für die nächste Generation. Rock'n Roll will never die! 


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22 Juli 2023

Carl Millöcker - "Der Bettelstudent" (Komische Operette, 1882 uraufgeführt)

Wir sind noch im Urlaub. Auf der Rückreise haben wir Halt beim Campingplatz an der Talsperre Kriebstein in Sachsen gemacht. Kriebstein hat eine wunderschöne Seebühne unter freiem Himmel. Dort haben wir gestern Abend eine tolle Inszenierung der Operette "Der Bettelstudent" von Carl Millöcker gesehen. Das ist Grund genug für mich, diese zum Album der Woche zu küren. 
Eine passende Gesamtaufnahme werde ich in Ruhe zu Hause raus suchen, hier ergänzen und mir natürlich in den Schrank stellen ;-).
Update 29.07.2023: Inzwischen habe ich mir auch eine entsprechende Ausgabe bei Ebay geschossen. Ich bin jedes Mal wieder begeistert, welche Aufnahme- und Pressqualität in früheren Jahren erreicht wurde. Vorliegendes Album wurde 1966 in Berlin aufgenommen und veröffentlicht. Das Besondere hier ist, dass auch die gesprochenen Dialoge der Handlung enthalten sind, und nicht nur die Arien und Orchesterstücke als Querschnitt.  



Seebühne Talsperre Kriebstein 21.07.2023

14 Juli 2023

Motörhead - "Another Perfect Day" (1983)

Meinen ersten Kontakt mit der Musik von Motörhead hatte ich über besagte "Metal-Stunde" im DDR-Jugendradio DT64 Samstag Nachmittag irgendwann 1984 oder 1985. ... und ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen: Lemmys martialischer Schrei bei der Live-Verion von "We are the Road Crew" von der "No sleep till Hammersmith". Sehr geiles Live-Album übrigens. Zu eben jener Zeit, war aber "Another Perfect Day" gerade veröffentlicht worden und die Songs dieses Albums prägten maßgeblich meine Liebe zu Motörhead. Für mich war das damals Metal: Meine Luft zum atmen! Was Lemmy damit meinte "We play Rock N' Roll", begriff ich erst später. Im Vergleich zu den anderen Scheiben der frühen Motörhead-Epoche hat aus meiner Sicht die zweite Gitarre für wesentlich Melodie gesorgt, was den Songs generell gut getan hat. Allerdings ist das nicht bei allen gut angekommen. Sei's drumm. Für mich ist und bleibt "Another Perfect Day" eines der besten Motörhead-Alben. Punkt.
... und warum in dieser Woche "Album der Woche"? Na weil ich in dieser Woche Motörhead mal wieder für mich entdeckt habe. Wir sind gerade im Urlaub. Morgenliche Stille. Die Familie schläft noch. ... Eine Tasse Tee in der Hand, die neue "Visions" aufgeblättert ... und Motörhead auf die Ohren!
"Everthing Louder Than Everything Else" (aber das ist eine andere Story ;-) )




Kemp U Lesa, Hradec u Kadane, Rokle, CZ, 14.07.2023

07 Juli 2023

Colour Haze - "Temple" (2006)

 So... Nun ist es soweit! Colour Haze ist dran, eine meiner absoluten Lieblingsbands! Aber wie das mit den Lieblingsbands so ist, ... die haben eben viele richtig gute Platten. Welche kann man denn jetzt rausstellen und zum Album der Woche küren? Zumal Colour Haze bereits seit Mitte der 90er Jahre aktiv sind und bereits 14 Studio-Alben (wenn ich mich nicht verzählt habe ;-) ) auf die Musik-Welt losgelassen haben. Allerdings kenne ich Colour Haze selbst erst seit ungefähr 3 Jahren. Damals wurde mir Colour Haze mit dem Song “Aquamaria” von Spotify für meine Psychadelic-Playlist vorgeschlagen. ... und wie das manchmal so ist: Es brauchte irgendwas zwischen 3 und 4 Takten und ich war total geflasht! Somit sind wir dann eben bei meinem Erst-Kontakt mit Colour Haze und dem zughörigen Album “Temple”. Colour Haze haben ihre ganz eigene Mischung aus Stoner, Kraut-Rock und Psychadelic gefunden, die mich total begeistert. Colour Haze spielen Ihre Alben immer analog, manchmal sogar live ein. Das gibt dem Ganzen diesen herrlich ungeschliffenen Charakter. Also ganz mein Ding! Neben oben bereits erwähntem Übersong “Aquamaria” ist von Tempel auf jeden Fall der Titeltrack zu erwähnen, .... aber auch “Ozean”, bei dem Stefan Koglek mit dem Effektgerät seiner Gitarre eine ganz besondere Meeresstimmung erzeugt ... und “Mind" ... und “Earth” ... und ... eben ein geiles Album.

Ich denke, wir haben Colour Haze hier beim "Album der Woche" nicht zum letzten Mal gehört! ;-)


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01 Juli 2023

Death - "Human" (1991)

Meinen ersten Kontakt mit Death hatte ich zu meinen Abi-Zeiten. Damals ging bei uns in der Clique eine Kassette mit dem Album "Leprosy" rum. Auf eine spezielle Art hatte mich dieses Album mit genommen. Dieses wilde Gekeife, die harten Tempi-Wechsel und dann doch die grundlegenden Songstrukturen mit melodiösen Abschnitten. Sowas kannte ich als Thrash-Metal-Fan der damaligen Zeit nicht. Der Begriff "Death-Metal" für dieses Sub-Genre wurde ja erst später kreiert.

 In dieser Woche lag nach langer Zeit, anlässlich einer Kellersession, das Album "Human" mal wieder auf dem Teller. Dieses Brett habe ich auch tatsächlich 1991 mit dem Erscheinen im damaligen "Dany"-Kaufhaus in Paderborn erstanden. Damals gab es ganz oben noch eine Schallplatten-Abteilung. ... und ich hatte noch gar keinen Schallplatten-Spieler mit in Paderborn (*lach laut*). Habe die Platte also mit zu meinen Eltern genommen und dort auf dem Kurt-Ehrlich-Excellence S, der jetzt in meinem Keller steht, auf Kassette überspielt. In Zeiten der heutigen Streaming-Gesellschaft unvorstellbar!

Das Album selbst, ist natürlich ein absoluter Meilenstein und hat sicherlich nicht unerheblich dazu beigetragen, einem ganzen Musik-Genre seinen Namen zu geben.  

24 Juni 2023

Deep Purple - "Made In Japan" (1972) / Remastered Edition (1998)

 “There are moments on this record that have never been beaten in the history of rock musik.” So eröffnet das beiligende Booklet zur Doppel-CD zum 25jährigen Jubiläum dieses Albums. In dieser Woche habe ich mir endlich diesen Klassiker in den Schrank gestellt. Diese 25-jährige Jubiläumsausgaube ist jetzt auch schon wieder 25 Jahre alt. ;-)

Deep Purples “Made In Japan” ist nicht nur eines der populärsten Live-Alben der Rock-Geschichte, sondern enthält auch meine persönliche Lieblingsversion des Abräumers “Smoke On the Water”. Bisher hatte ich diesen nur auf dem Amiga-Sampler, den ich meinem UTP-Lehrer in der 9. Klasse mal abgekauft habe. Jetzt im Gesamtkontext der Japan-Konzerte von 1972 in Tokio und Osaka kommt der natürlich nochmal richtig gut.  Ein weiteres legendäres Highlight des Albums ist natürlich  Ian Paice' legendäres Drum Solo bei The Mule.  Auch wenn ich normalerweise ein Fan von Authentizität bin und ich irgendwelchen Remixen oder Remasters sehr skeptisch gegenüber stehe, so bin ich von der hier vorliegenden Remastered-Edition doch regelrecht begeistert. Die ohnehin tolle Aufnahme wurde mit viel Augenmaß so entstaubt, dass die “Seele” eines entfesselten Rockspektakels der beginnenden 70er Jahre erhalten bleibt. Rockfans mögen seit Generationen Jon Lords ausuferndes Orgelspiel und Ritchie Blackmores treibende Gitarrenriffs... und die anderen hassen es eben. Aber eines ist klar: Wir haben es hier mit einem wahren Meilenstein der Rockmusik zu tun. Daren gibt es nichts zu rütteln.


17 Juni 2023

Syd Barrett - "Barrett" (1970)

Das Album dieser Woche muss man musikalisch wohl als völlig un-ambitioniert bezeichnen. Zumindest tue ich das. Album wie auch Künstler polarisieren total ... und das macht's für mich schon wieder sehr interessant! Neulich bin ich von Tante Trude aus Buxtehude gebeten worden, mein schlechtestes Album auf zu legen. Ohne zu zögern ging mein Griff zu "Barrett". Das hätte aber eben so gut das zweite Solo-Album von Syd Barrett "The Madcap Laughs" sein können. Beide Alben halte ich eigentlich für unwürdig jemals veröffentlicht worden zu sein. Die Kompositionen und Texte sind, bis auf wenige Ausnahmen, völlig trivial, die Arrangements total simpel, die Produktion total unprofessionell. Syd Barrett selbst kann die Töne nicht halten und bei einigen Songs ist der Takt in der Partitur (wenn es je eine gegeben hat) wohl nur eine höfliche Empfehlung gewesen. 

Warum liegt das Album trotzdem alle halben Jahre mal wieder auf meinem Dreher? Zunächst fasziniert mich der Kult, der um die Person Syd Barrett gemacht wird. Eine Menge Leute halten Syd Barrett für das eigentliche musikalische Genie, welches hinter den frühen musikalischen Jahren von Pink Floyd steht. Warum tun die das? Das versuche ich immer mal wieder nach zu vollziehen. Seit ich mich für Musik interessiere (also quasi seit ich lebe ;-) ) spielt Pink Floyd bei mir eine ganz zentrale Rolle. Selbst zu meinen völlig intoleranten Spät-80ern habe ich regelmäßig Pink Floyd gehört. Aber um die ganz frühen Alben habe ich immer einen großen Bogen gemacht. "Ummugumma" hatte ich über dreißig Jahre quasi ungehört im Schrank stehen. "The Piper At the Gates Of Dawn" und "A Sauceful Of Secrets" habe ich mir erst in den letzten Jahren zu gelegt. Ebenso wie bei diesen Alben stellt sich auch bei "Barrett" ständig die Frage "Ist das Kunst, oder kann das weg?". Dieses Spannungsfeld zwischen Genie und Wahnsinn, sozusagen das Grenzfeld zum völlig "unhörbaren", macht es für mich aus. Für die frühen Floyd-Alben ist das Thema für mich mittlerweile eindeutig geklärt. ... und  für "Barrett"? Wahrscheinlich brauche ich dafür nochmal 30 Jahre ...

Ein weiterer höchst faszinierender Fakt: Bei kaum einem anderen Album, ist es für das Hörerlebnis so entscheidend, auf welchem Plattenspieler die Scheibe liegt. Wenn das Album auf einem modernen Magnetsystem alla Audio Technica gespielt wird, klingt das echt schlimm. Läuft die Platte aber beispielsweise auf dem alten Kristall-System meines Kurt Ehrlich-Excellent, ist das eine ganz andere Nummer. Haltet mich für verrückt, aber es ist so ... und paßt irgendwie zur gespaltenen Persönlichkeit von Syd Barrett.


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10 Juni 2023

Bob Dylan - "Highway 61 Revisited" (1965)

Vorliegendes Album steht seit dieser Woche in meinem Schrank. Die frühen Bob Dylan Alben sind eigentlich alle sehr folklastig und dabei nervt der Volksliedbarde mit der Mundharmonika eben auch durchaus etwas. Deswegen habe ich um die frühen Dylans auch immer einen Bogen gemacht. Bei "Highway 61 Revisited" kommt aber der begnadete Rock-Musiker durch, der Bob Dylan ja nun mal auch ist. Die Platte selbst so herrlich "spartanisch" produziert, ohne jeglich technischen Schnick-Schnack. So mag ich das!

01 Juni 2023

Edguy - "Rocket Ride" (2006)

 

Eigentlich ist Edguy, wie auch Avantasia und alles andere was Tobias Sammet so gemacht hat, viel zu kommerziell und glatt gelutscht für meinen einen. Klingt halt schwer nach diesem amerikanischen Kommerz-Rock.

Allerdings fiel mir die “Rocked Ride” in dieser Woche beim Platten waschen in die Hände ... und wenn man mal richtig Bock drauf hat, macht dieses Album auch richtig Spaß! Es ist erstklassig produziert, und trägt auch richtig fett auf. Deshalb habe ich es wahrscheinlich auch irgendwann mal gekauft.... Kann man mal machen ... und kann man auch mal zum Album der Woche küren. ... wenn man Bock drauf hat. (*grins*)

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27 Mai 2023

Tina Turner - Private Dancer (1984)

Die Wahl zum Album der Woche erfolgt diesmal mit einem eher traurigen Hintergrund. In dieser Woche ist nämlich die Grand Dame der Rock Musik gestorben. Grund genug sie hier nochmal zu ehren. Wenn ich auch nie ein ausgesprochener Fan von Tina Turner war, so hat sie mich doch ein Stück meines Weges begleitet und mich auch sehr früh schon musikalisch mit genommen. Tina Turner war ja bereits in den späten 60er Jahren mit ihrem damaligen Mann Ike sehr erfolgreich. Ihren Solo-Durchbruch erlebte sie aber zweifellos mit jenem, hier vorliegenden Album. ... und ich war 14 Jahre alt und hatte gerade begonnen mich für Musik zu interessieren. Ihre ersten Hits von diesem Album habe ich noch vom Radio (freitags 18 Uhr Hitparade auf Bayern3) auf Kassette aufgenommen. Etwas später ist es mir sogar gelungen, eine der raren Amiga-Lizenzpressungen von "Private Dancer" zu bekommen. ... und meine Frau hat doch tatsächlich auch noch eine CBS-Pressung mit in die Ehe gebracht. ... Also wir sind versorgt!

Zur Musik selbst gib's ja nichts weiter zu sagen: Kennt jeder, liebt jeder, hat jeder! ... und wenn ich mir das Album heute wieder mal anhöre, so finde ich es brillant und weiß es wesentlich mehr zu schätzen als in meiner Jugend. ... und Erinnerungen werde wach! Da fällt mir gerade ein, dass ich Tina Turner sogar mal live gesehen habe: 1990 Leipzig, mit den Toten Hosen, Gary Moore, Joe Cocker und den Simple Minds. (Was für ein LineUp! ;-) )


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20 Mai 2023

The Black Keys - The Big Come Up (2002)

Gitarre und Schlagzeug ... mehr braucht es nicht! In beeindruckender Weise demonstrieren das Dan Aurbach und Patrick Carney als The Black Keys auf ihrem 2002er Debüt: Eine gekonnte Mischung aus dreckigem Blues und klassischem Rock, in einem dunklen Kellerloch, völlig ungeschminkt runter gerotzt.

Meine erste Begegnung mit den "Keys" hatte ich im Radio auf 1Live in einer Abendsendung namens "Plan B", moderiert von Ingo Schmoll. Da wurde ihr damaliges Hitalbum "El Camino" vorgestellt. Muss also um die 2011 gewesen sein. Wirkich ein nettes Album, .... hat mich aber damals nicht so wirklich mit genommen. Aus heutiger Sicht auch recht klar: "El Camino" ist vergleichsweise schon sehr gefällig/ auf kommerziellen Erfolg hin produziert. Ganz im Gegensatz zu den Frühwerken. Da haben die "Keys" nämlich sehr darauf geachtet, eine ungeschliffene Proberaum-Atmosphäre auf die Platte zu bringen. ... und genau deshalb muss es bei den Black Key auch schwarzes Vinyl sein, und nichts anderes! Da stehe ich drauf! Diese Erkenntnis stellte sich allerdings bei mir erst ein, nachdem ich mit "Magic Portion" meine erste CD der Keys im Schrank hatte. "Magic Portion" von 2008 ist m. E.  so eine Art Wendepunkt. Alle vorher veröffentlichten Alben gehören zu meinen absoluten Lieblingsplatten, die bei mir regelmäßig auf dem Teller liegen. Die späteren Veröffentlichungen habe ich mir, mit Ausnahme von "Delta Kream" (2021), allesamt gespart. Zu "Delta Kream" schreibe ich vielleicht später mal was, wenn es da auch mal zum Album der Woche reicht. ;-)  



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11 Mai 2023

Johnny Winter - "3rd Degree" (1986)

Eine absolute Referenz für eine einer Bluesplatte! So muss "moderner" Blues klingen, einfach Klasse! Die Gitarrenarbeit und der schnörkellose Sound machen das Teil einfach hörenswert. Mein Exemplar ist eine alte Amiga-Pressung von 1988. Jahrelang habe ich mich geärgert, dass ich diese seinerzeit  im Regal stehen lassen habe. Lizenzplatten waren in der damaligen DDR ja doch eher rar. Trotzdem gab es diese Platte für sehr begrenzte Zeit auch über der Ladentheke.  So wie mir ging es wahrscheinlich vielen gelernten DDR-Bürgern. Ich konnte damals als 17-jähriger ,völlig verstrahlter Metal-Head mit Johnny Winter einfach nichts anfangen. Kannte weder ihn, noch seine Musik, noch hatte ich sehr viel für Blues übrig. Das hat sich geändert! Mittlerweile weiß ich Blues als authentischen Gegenpol zu glatt gebügelten Kommerzrock- und pop durchaus sehr zu schätzen.. Jedenfalls habe ich den Kauf jetzt über Ebay nach geholt und bin sehr glücklich damit. 

 


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29 April 2023

Selig - "Hier" (1995)

 "Hier" von Selig ist auch so ein Album, welches ich schon ewig im Schrank stehen habe, damals gekauft wegen ihrer Hits "Lass mich rein!" und "Ist es wichtig?". Aber so richtig (wichtig ;-) ) warm geworden bin ich damit nicht. Mag sein, dass es daran lag, dass ich die damalige Musik von Selig nicht eingeordnet bekommen habe.  Erst jetzt, in meinem "weisen Zeitalter", wo mir die Kategorie der Musik scheißegal ist, hat das Album bei mir voll eingeschlagen. Diese coole Mischung aus Blues-Rock und Grunge mit echt rotzigen deutschen (!) Texten ist einfach mega!



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18 April 2023

Sgt.Sunshine - III (2014)

Seit Tante Trude aus Buxtehude mal bei einer Keller-Session auf diese CD getreten ist, läuft der Nachkauf bei mir ständig. Manchmal muss man eben zu seinen eigenen musikalischen Schätze hin getreten werden. Sgt.Sunshine ist für Stoner-, Prog- und Psychedelic-Fans auf jeden Fall wert, mal ein Ohr zu riskieren. Die Platte gibt's übrigens bei meinem Lieblings-Lable Elektrohasch



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11 April 2023

Tom Allen & The Strangest - "Little Did They Know" (2020)

 Man nehme eine Priese Punk, ein Löffelchen Indie-Rock und eine Messerspitze Alternativ und rühre mal ordentlich durch. Dazu "recorde es live straight to tape". Raus kommt eine sehr erfrischende, sehr unbekümmerte Platte, die vor Authentizität nur so strotzt. Freilich; einen Bestpreis gibt's für den Sound nicht, aber wer auf ungeschminkte musikalische Wahrheiten steht, der sollte hier tolerant und offenherzig sein. Da ich drauf stehe, reicht's bei mir sogar zum "Album der Woche". ;-)




07 April 2023

Led Zeppelin - "Mothership" (2007)

 Normalerweise bin ich kein ausgesprochener Fan von Compilations oder eben Best-Of-Alben. Allerdings liegt hier mit "Mothership" auch ein Ausnahmestück vor. Zum Einen verleit das neue Mastering den Songs eine unglaubliche Frische. Jimmy Page himself hat nochmal Hand angelegt. Allein das würde den Kauf des Albums schon rechtfertigen. Zum Anderen hat man mit "Mothership" tatsächlich alles was man als Liebhaber gepflegter Rock-Musik von Led Zep mit einmal im Schrank stehen. Leistet man sich dann dazu noch das Album "Celebration Day" von 2012, welches das Live-Spektakel der damaligen Reunion festhielt, sollte das in Richtung Led Zeppelin keine weiteren Wünsche offen lassen.  


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01 April 2023

Villagers Of Ioannina City - "Through Space & Time (Alive In Athens 2020)" (2023)

Die Griechen haben's echt drauf! Dieses Live-Album von Villagers Of Ioannina City ist eine absolute Wucht. Stilistisch weit offen und soundtechnisch quasi Benchmark. VOIC spielen völlig locker in der Liga von Naxatras. Würde mich nicht wundern, wenn die gleich Wurzeln hätten. 


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25 März 2023

Pink Floyd - "The Final Cut" (1983)

Ganz im Schatten des 50-jährigen Jubiläums von “The Dark Side Of The Moon” ist ein anderes Jubiläum völlig unter gegangen. Heute vor 40 Jahren ist nämlich “The Final Cut” veröffentlicht worden. Für mich zählt “The Final Cut” zu den am meisten unterbewerteten Platten überhaupt. Obwohl es quasi Roger Waters´ Solo-Album ist (" ... written by Roger Waters, performed by Pink Floyd" steht auf dem Cover) und letztlich aus Überbleibseln von “The Wall" entstand, ist es für mich eines der besten Floyd-Alben überhaupt. Ich liebe es! Allerdings nix für seichte, fröhliche Stunden, denn es ist schon recht schwere Kost. Wer allerdings mit “The Wall” klar kommt, sollte hier auch keine Probleme haben. 

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17 März 2023

Long Distance Calling - "The Flood Inside" (2013)

Gestern bin ich in Bielefeld auf einem großartigen Konzert von Long Distance Calling gewesen. Ohne Übertreibung ist festzustellen, dass das soundmäßig mit das Beste ist, was momentan auf der Straße unterwegs ist. 

Erstmals habe ich Long Distance Calling um 2009 herum wahr genommen. Damals spielte die Band Misery Speaks auf dem Serengeti-Festival in Stukenbrock. Deren Gitarist hatte ein recht unbekanntes Nebenprojekt namens Long Distance Calling laufen bei dem ungewöhnlicherweise nicht gesungen wurde. In den Folgejahren hatte ich immer mal wieder rein gehört, war auch irgendwie begeistert, aber ein ganzes Album wollte ich mir irgendwie nicht in den Schrank stellen. Das änderte sich mit eben diesem vorliegenden Longplayer "The Flood Inside": ausgetüfftelte Songstrukturen, epische und perfektionierte Soundteppiche ganz ohne Gesang und krass fette Produktionen! Sowas hatte ich noch nicht im Schrank und da musste es hin. 

Klar, dass das nach dem gestrigen Konzert auch das Album in dieser Woche sein muss. ... und warum dann nicht "Eraser" selbst? Nun weil ich mir "Eraser" erst gestern gekauft habe und es sich bei mir erst atablieren muss. ;-) Ansonsten gibt es im gesamten Backkatalog von Long Distance Calling meines Erachtens nach auch nur einen Total-Ausfall: das 2016er Machwerk namens "Trips". Geht gar nicht! LDC hat neben recht poppigen Einlagen auch Gesangsspuren eingemischt. Das hätten sie lieber lassen sollen. Interessanterweise hatte wurde dies von einem norwegischen Herren namens Petter Carlsen eingesungen. Carlsen ist Fronter der Zwei-Mann-Combo " Pil&Bue", die gestern einen Support für LDC gestellt haben. Mit erstaunlichem Erfolg übrigens. Ich war begeistert und habe mir bei der Gelegenheit gleich deren   21er Album "The World Is A Rabbit Hole" gegönnt. Der Vollstandig halber sei 'noch erwähnt, dass der zweite Support durch einen schwedischen Künstler namens Jonathan Hultén, einem Tribulation-Ableger erbracht wurde. Irgendwie interessant, aber am Ende doch recht langweilig. 


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11 März 2023

Marillion - "Brave" (1994)

 "Brave" ist mein absolutes Lieblingsalbum von Marilion unter Steve Hogarth. In jedem Takt spürt man das Konzept hinter dem Album. Es erzählt die Geschichte eines Mädchens, welches orientierungslos auf einer Brücke aufgegriffen wird. Es spricht nicht und die Behörden klären Schritt für Schritt die Identität und eben die Geschichte hinter dem Schicksal. Musikalisch grandios umgesetzt. 

Erstmals mit dem Album konfrontiert, wurde ich Ende der 90er, als ich zufällig in den gleichnamigen Film zum Album rein zappte, der auf einem dritten Programm spät abends lief. Im Prinzip ist das ein Musikvideo in Spielfilmlänge, wie man das bereits von "The Wall" von Pink Floyd kennt. Hatte auf mich aber mich die entsprechende Wirkung. 

Das Album ist schon in seinem Original-Mix von Dave Meegan eine Wucht. Wer's allerdings noch etwas exquisiter haben möchte, dem sei der Steven Wilson-Mix von 2018 nahe gelegt. Ansonsten ist da noch die Veröffentlichung "Brave Live" von 2019. Das Konzert wurde bereits 2013 im Center Parcs Port Zeeland in den Niederlande mitgeschnitten. Auch sehr zu empfehlen!


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01 März 2023

Pink Floyd - "The Dark Side Of the Moon" (1973)

 Heute vor genau 50 Jahren, am 01.März 1973, erschien dieses Meisterwerk. ... und tatsächlich ist TDSOTM auch ein Album was mich mit am meisten fasziniert und geprägt hat. Es ist sicherlich auch ein Album, welches mit am häufigsten aus meiner Sammlung gelaufen ist. Das Masterrelease habe ich freilich nicht bewusst mitbekommen. Damals war ich noch nicht mal drei Jahre alt. Mein erstes Exemplar war eine Amiga-Kauf-Kassette, welche ich mir Anfang der 80er Jahre als ca. 13-jähriger Bengel von meinem Taschengeld gekauft habe. Die Vinyl-Ausgabe habe ich in der damaligen DDR leider nicht bekommen. Die gab es nur "unter dem Ladentisch". Die Kassette existiert heute leider nicht mehr. Mein nächstes Exemplar war und ist das CD-Release der "XX Anniversary Edition" von 1993 mit dem Remaster von 1992. Des weitern habe ich die "Experience Edition" von 2011 mit dem entsprechenden 2011er Remaster und der Zugabe CD "Live At The Empire Pool, Wembley, London 1974", eben jenem Konzert, welches jetzt erstmals offiziell als Vinyl veröffentlicht wird. Bisher habe ich TDSOTM allerdings nicht auf Vinyl. Dieses Manko werde ich jetzt genüsslich ausmerzen! Dabei werde ich mir sowohl das Studio-Album, als auch o. g. Live-Version zulegen. Dabei werde ich allerdings voraussichtlich die üppig bestückte Box mit einem Haufen DVD/CD/ Bluy-Ray-Gedöns zu einem noch üppigeren Preis stehen lassen und mir die beiden Einzelausgaben kaufen. Konzentration auf das Wesentliche! ... da hat man bei diesem Album ohnehin genug zu tun. 

Zum Album selbst braucht eigentlich nichts gesagt werden. Das kennt jeder, Das hat jeder! Der unverwechselbare Herzschlag bei "Speak To Me", der schreiende Übergang zu "Breath", der Wechselsound von "On the Run", der Dich unter den Kopfhörern in den Wahnsinn treibt, die rasselnden Uhren und Wecker bei "Time", die einzigartige Vokalkomposition von Clare Torry in "Greate Gig in The Sky", das Münzengeklimper von "Money", welches Roger Waters mit einigen Pennies und einer Schüssel selbst erzeugt hat, ... und ...und ... und... and everything under the sun is in tune, but the sun is eclipsed by the moon.   



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24 Februar 2023

Fish - "13th Star" (2007)

Derek William Dick ehemaliger Frontmann von Marillion hat seit Anfang der 90er unter dem Pseudonym Fish eine beeindruckende Solokarriere hingelegt. 

Ehrlicherweise muss man allerdings sagen, dass sich Fish durchaus grundlegend vom Sound der frühen Marillion unterscheidet. Ebenso hören sich Marillion unter Steve Hogarth heute ganz anders an als früher unter Fish. ... Damit ist jeder weitere Vergleich hinfällig und das ist gut so! Ich, als jemand der dem Prog-Rock sehr zu getan ist, mag alle diese Spielarten. Allerdings finde ich nicht alle Alben von Fish gleich empfehlenswert. Insbesondere die Spätalben sind schon von einer gewissen Schwermut geprägt, die ich in Longplayerform dann auch nur mäßig ertrage. Das mag sicherlich bei anderen Leuten anders sein. Deshalb empfehle ich einfach, sich bei Fish etwas Zeit zu nehmen in seine Alben rein zu hören und sich dann aus dem Blumenstrauß zu bedienen. 

Bei "13th Star" stimmt die Mischung.  Für mich ist "13th Star" eines seiner besten Solo-Alben.  Fish hat hier viel zu erzählen. Lyrisch-Melancholische Geschichten werden in ordentliche Rocksongs verpackt. 


#progrock

https://fishmusic.scot

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15 Februar 2023

Naxatras - IV (2022)

Ohne Übertreibung ist Naxatras IV soundtechnisch das Beste, was ich derzeit im Regal stehen habe. Die Doppel-LP läuft mit 45rpm, analog und am Stück eingespielt. Die Musik selbst läßt sich ganz schlecht beschreiben und schon gar nicht in eine Schublade stecken. Am Ehesten trifft es wohl #Psychedelic. Einfach selbst reinhören und hinweg schweben ;-). Wobei insbesondere bei den älteren Naxatras-Werken auch ein gehöriger Schuss #Stoner dabei ist. ... Die Platte selbst ist eine 1A-Pressung, 

Zu Naxatras bin ich gekommen, als ein guter Freund im letzten Jahr auf eine kleine Vinyl-Session bei mir war und eben jenes Album IV plötzlich auf dem Teller lag. Es brauchte nicht mehr als 6 Takte und ich war völlig angefixt. Die Musiker kommen aus Griechenland, wo ich mir am nächsten Tag auch gleich direkt alle vier Naxatras-Scheiben bestellt habe.